Kino, Kinder, Karriere?

Belinde Ruth Stieve

Kürzlich las ich auf einer Zugfahrt die Titelstory von mobil (dem Magazin der Deutschen Bahn, Märzausgabe) „DER SCHON WIEDER“. Darin hieß es: „Wotan Wilke Möhring ist einer der meistbeschäftigten Schauspieler – und alle schauen hin. Wer so fleißig arbeitet, braucht eine kleine Auszeit. Die Drehpause nutzte mobil für ein entspanntes Gespräch über Kinder und Karriere, den deutschen Film und darüber, wie es sich anfühlt, von Beginn an einen Lauf zu haben.“

Möhring, 46 Jahre alt, hat 3 kleine Kinder und ist in der Tat in Film und Fernsehen zur Zeit sehr präsent, 2013 sah man ihn u.a. als norddeutschen Tatortkommissar (FEUERTEUFEL), als Hauptfigur in den Kinofilmen DAS LEBEN IST NICHTS FÜR FEIGLINGE und MANN TUT WAS MANN KANN, in der TV-Familiensaga DAS ADLON und allein sechs mal in den 2013er ZDF Fernsehfilmen der Woche: in OBENDRÜBER, DA SCHNEIT ES und in EINE FRAGE DES VERTRAUENS sowie in vier STRALSUND-Krimis.

Möhring gehört zu einer Minderheit, weil er viel dreht, und weil er drei Kinder hat. Denn 6 von 10 Schauspieler/innen in Deutschland sind kinderlos, von denen mit Kindern haben lediglich 14 % mindestens drei, und nur 2 % vier oder mehr Kinder (Bührmann und andere, 2010).

Dabei gibt es gerade unter den renommierten Schauspielern einige mit großen Familien: Devid Striesow (4 Kinder), Til Schweiger (4 Kinder), Axel Prahl (4 Kinder), Jan-Josef Liefers (4 Kinder) und Jürgen Vogel (5 Kinder) beispielsweise, und aus der älteren Generation kämen noch Uwe Ochsenknecht (4 Kinder) und Helge Schneider (6 Kinder) dazu.
Bei den Topschauspielerinnen sieht es anders aus, die meisten haben deutlich weniger oder gar keinen Nachwuchs. – da sind Maria Simon und Corinna Harfouch mit je 4 Kindern schon große Ausnahmen.

Woran liegt das? Dass wenn Väter drehen, ihre Partnerinnen für die Kinder da sind, aber umgekehrt nicht? Dass Väter nicht zwangsläufig mit (all) ihren Kindern zusammen leben, Mütter aber meistens schon, und so beide in ihrer Berufsausübung unterschiedlich beeinflusst sind? Dass Schauspielerinnen fürchten müssen, durch Babypause und Doppelbelastung zu lange von Bildschirm und Leinwand zu verschwinden, und so ihre beruflichen Chancen und die Dauer ihrer Karriere noch stärker zu verkürzen? (Die Altersschere: ab 40 nehmen Frauenrollen deutlich ab, Männerrollen erst 10 bis 15 Jahre später).

Im deutschen Fernsehen ist häufig von Familie die Rede: wenn es ums Programm geht, oder ums Publikum, und in der Werbung sowieso. Aber wie ist das innen, wie familienfreundlich ist das Fernsehen als Arbeitsplatz?

Die Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände führte letztes Jahr eine großangelegte Befragung durch, die jetzt als „Status Bericht 2013 – Umfrage zur aktuellen Arbeitssituation der einzelnen Gewerke im Filmgeschäft“ veröffentlicht wurde. 1.543 Leute nahmen teil und gaben 22.532 Einzelantworten. In dem Bericht wird u.a. festgestellt, dass

  • seit etwa fünfzehn Jahren die Gagen der Filmschaffenden real sinken
  • pro Projekt immer weniger Drehtage zur Verfügung stehen
  • ca. 70% der berechtigten Filmschaffenden ihre Überstunden selten oder nie bezahlt bekommen
  • viele Filmschaffende aus einem Arbeitsverhältnis direkt in Arbeitslosengeld 2 (Hartz IV) fallen

Diese Entwicklung gilt für alle, nur inwieweit Männer und Frauen, Eltern und Kinderlose unterschiedlich betroffen sind wurde leider nicht untersucht, denn nach Familienstand und (möglichen) Kindern nicht gefragt, und noch nicht einmal das Geschlecht der befragten Filmschaffenden erfasst.

Etwas mehr Aufschluss gibt die Auswertung der „bundesweiten Befragung von selbstständigen und auf Produktionsdauer Beschäftigten in der Film- und Fernsehbranche“ (Satzer 2007). In ihr sprachen 871 Filmschaffende über ihre Arbeitsbedingungen, darunter waren ein Drittel Frauen. Das ist ncht repräsentativ, aber immerhin ein Ausgangspunkt. Wie Abbildung 1 zeigt, lebt ein Drittel der befragten Filmschaffenden in Familien.

Abbildung 1: Lebensformen der Filmschaffenden

In der gleichen Umfrage sagten 56 %, dass ihr durchschnittlicher Arbeitstag 12 – 14 Stunden oder mehr dauert. 43,7 % gaben an, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben stark belastet ist, 24,4 % sahen sie sogar sehr stark belastet, – das sind insgesamt über zwei Drittel aller Befragten. Leider gibt es dazu auch wieder keine Aufschlüsselung nach Frauen und Männern oder Eltern und Nicht-Eltern.
Diese Informationen wären jedoch wichtig, denn „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt für viele Frauen und Männer eine besondere Herausforderung dar. Sie steht in engem Zusammenhang mit dem Ziel der Gleichstellung der Geschlechter in der Gesellschaft.“ (Keller / Haustein, Statistisches Bundesamt 2013).

Sind die Geschlechter in der Filmbranche gleichgestellt? Sind Familie und Filmarbeit vereinbar?

Eine Schauspielerin hat es da eventuell etwas leichter als eine Kamerafrau, denn sie muss in der Regel – abgesehen von Telenovelas u.a. – nur einen Teil der Produktionszeit am Set sein und hat dort auch immer wieder Wartezeiten. Also wird für die Drehtage eine Ganztagskinderbetreuung aus eigener Kasse bezahlt und z.B. das Baby mit an den Set genommen und in Drehpausen gestillt, wie es Anneke Kim Sarnau mit ihrem ersten Kind beim Rostocker Polizeiruf machte. Auch in fortgeschrittener 2. Schwangerschaft konnte sie noch drehen, mit kaschierender Garderobe und geschickten Kameraeinstellungen. Wie es mit zwei kleinen Kindern weitergeht ist eine andere Frage. Und im Fall der Krimireihe „Unter anderen Umständen“ wurde sogar die die Schwangerschaft von Hauptdarstellerin Natalia Wörner in die Handlung eingebaut.

Das ist aber nur eine Seite der Medaille, denn mit dem Drehtag ist die Arbeit der Schauspielerin nicht getan, und es gibt jede Menge Film- und Fernsehprojekte, die nicht mit einer jungen Familie vereinbar sind, nicht zuletzt auswärtige bzw. Auslanddrehs, und spätestens wenn Kinder eingeschult werden klappt das auch nicht mehr mit den langen Abwesenheiten oder Kindern in der Nähe des Drehorts. Darüberhinaus betreiben Filmproduktionen bei kleinen Rollen vermutlich weniger Aufwand als für eine Hauptrolle. Da kann der Bauch der Schwangeren ein Besetzungsausschlusskriterium sein, und für für eine Tagesrollenschauspielerin mit Säugling wird vermutlich auch eher selten ein ruhiger Ort und flexible Pausenzeiten am Set möglich gemacht, – für eine stillende Kamerafrau, Maskenbildnerin oder Produktionsassistentin noch weniger, zumal die Crew in der Regel über die gesamte Produktionszeit beschäftigt wird. Dazu kommen womöglich noch Arbeitsschutzvorschriften, die die Beschäftigung von Schwangeren am Set in Gewerken mit starker körperlicher Arbeit einschränken oder verbieten.

Es gibt Fernsehformate, die noch nie eine Regisseurin hatten und andere, die fast keine beschäftigen (2013 war der Regisseurinnenanteil in den Tatorten nur 5,6 % und in den ZDF Fernsehfilmen der Woche nur 9 %) – genauso wird es vermutlich Produktionen geben, die sich zu Arbeitssituation von Filmschaffenden mit kleinen Kindern schlicht noch nie Gedanken gemacht haben. Aber das ist ein anderes Thema.

Die bereits genannten langen Drehtage sind im Tarifvertrag geregelt:

„Die maximale Tagesarbeitszeit beträgt 13 Stunden, es sei denn Ausnahmesituationen rechtfertigen an einzelnen Tagen eine Überschreitung
dieser Arbeitszeit mit Zustimmung der Filmschaffenden.“ (Tarifvertrag für auf Produktionsdauer beschäftigte Film- und Fernsehschaffende § 6.2, gültig bis 31.12.2013)

Diese Woche, am 7. April, gab es in der 5. Verhandlungsrunde über den neuen Tarifvertrag, für den die Gewerkschaften unter anderem 12 Stunden als maximale Tagesarbeitszeit forderten, eine Einigung. Unter anderem wurde eine Gagenanhebung um 4,7 % und eine neue Arbeitszeitregelung vereinbart:

„Das Verhandlungsergebnis sieht für den Manteltarifvertrag vor, dass die maximale Arbeitszeit von 12 Stunden nun an deutlich weniger Drehtagen auf 13 Stunden pro Tag verlängert werden kann, bei Fernseh-Produktionen künftig nur noch an 40 Prozent und bei Kinoproduktionen an 80 Prozent der Drehtage. Zudem verlängern sich die Pausenzeiten, denn die Hauptpause wird von 30 auf 45 Minuten verlängert und die zweite Pause bei langen Arbeitszeiten auf eine weitere halbe Stunde, die insgesamt nicht zur Arbeitszeit zählen.“

Wird das für filmschaffende Eltern kleiner Kinder einen Unterschied machen? Es gibt keine Daten aus der Branche, stattdessen ein Blick auf die allgemeine gesellschaftliche Situation. (Grundlage: Mikrozensus 2012)

Abbildung 2: Erwerbsfähigkeit: Frauen und Männer, mit und ohne Kinder.

Kurz zu den Begrifflichkeiten: Als erwerbsfähig werden alle im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 64 Jahren erfasst, das sind gut 23,1 Mio Frauen und knapp 22,1 Mio Männer. Als aktiv erwerbstätig wird bezeichnet, wer in der letzten Woche vor der Befragung wenigstens 1 Stunde für Lohn gearbeitet hat.

Was fällt auf? Zum einen, es sind mehr Frauen als Männer (23,1 Mio gegenüber 22,1 Mio), aber bei den Aktiv Erwerbstätigen überwiegen deutlich die Männer (16,4 Mio. gegenüber 14,4 Mio.).
Zum zweiten, wesentlich mehr Frauen als Männer sind nicht erwerbstätig: 5,9 Mio. gegenüber 2,7 Mio. Nicht erwerbstätig sein bedeutet, weder erwerbstätig, noch erwerbslos, noch vorübergehend beurlaubt – aufgrund von Krankheit, Kur, Altersteilzeit, Streik, Elternzeit und Mutterschutz – zu sein.
Und zum dritten, wesentlich mehr Frauen als Männer arbeiten in Teilzeit – 6,9 Mio. gegenüber 1,3 Mio. Hier besteht ein direkter Zusammenhang zur Elternschaft, gut 2/3 der vollzeitarbeitenden Frauen haben keine Kinder, knapp 2/3 der teilzeitarbeitenden Frauen schon. Auf die Arbeitszeit der Männer haben eigene Kinder wenig Einfluss, Männer ohne Kinder arbeiten zu 90 % Vollzeit, Väter sogar zu 95 %. Etwas detaillierter zeigt dies die folgende Abbildung:

Abbildung 3: Erwerbstätige Mütter und Väter, in Vollzeit und Teilzeit.

Die ersten beiden Säulen bilden ab, dass 60 % aller Mütter erwerbstätig sind und von ihnen wiederum der Großteil (70 %) in Teilzeit, und dass fast alle (94 %) der 84 % erwerbstätigen Väter in Vollzeit arbeiten. Es folgen die Erwerbstätigkeitsquoten der Mütter und Väter in Abhängigkeit vom Alter des jüngsten Kindes. Bei den Müttern geht wenig überraschend in den ersten Jahren nach der Geburt die Erwerbstätigkeitsquote enorm zurück (31,5 % in der Gruppe bis 3 Jahre). Die Quote der Väter ist relativ konstant, egal wie alt das jüngste Kind ist.

In dem Zusammenhang noch ein Satz zum Elterngeld: 95 % der Mütter der im Jahr 2011 geborenen Kinder haben Elterngeld beansprucht gegenüber 27,3 % der Väter. Die Väter bezogen durchschnittlich 3,3 Monate Elterngeld (75 % nur 2 Monate), die Mütter durchschnittlich knapp ein Jahr. (Statistisches Bundesamt 2013).

Zwischenfazit: Mütter schränken ihre Berufstätigkeit wesentlich deutlicher ein als Väter, aus welchen Gründen, Wünschen oder Zwängen auch immer. Hierbei macht allerdings die jeweilige Lebensform einen Unterschied: „Lebenspartnerinnen mit Kindern wiesen 2012 mit 46 % die höchsten Vollzeitquoten auf, gefolgt von alleinerziehenden Müttern (44 %). Erwerbstätige Ehefrauen mit Kindern waren nur zu 26 % vollzeitbeschäftigt.“ (Keller / Haustein 2013). Letzteres kann mit dem sog. Ehegattensplitting und der ungünstigen Steuerklasse zusammenhängen, die mehrheitlich die Ehefrauen bekommen, aber das ist nur eine Vermutung.

Was zeigt dieser Exkurs? Er zeigt, dass in Deutschland weiterhin die Mütter die Hauptverantwortung der Kindererziehung tragen. Und zum zweiten zeigt er, dass in der derzeitigen Aufgabenverteilung Mütter Teilzeitarbeitsplätze brauchen.
Zurück zur Filmbranche.
Wenn nicht Kinder automatisch das Filmkarriereaus bedeuten sollen, was lässt sich ändern? Sind Teilzeitarbeit und Halbtagsstellen überhaupt möglich außerhalb der Verwaltung, also am Set? Lässt sich ein 12 Stunden-Drehtag halbieren, kann es eine Halbtagsaufnahmeleiterin geben, oder zwei Maskenbildner/innen, Regie- oder Kameraassistent/innen, die sich eine Stelle teilen? Wie sieht es mit einer Ganztagskinderbetreuung am Set aus, also nicht nur für die Kinder, die vor der Kamera stehen, sondern für die Kinder von Cast und Crew? Wären Betriebskindergärten und –horte bzw. Tagesmütter auf Zeit denkbar? Die Bavaria hat einen Betriebskindergarten für Kinder der Festangestellten. Könnte der befristet Kinder aufnehmen? Und reichen Ganztagsplätze überhaupt aus, oder geht es bei den Drehtagslängen schon eher um setnahe Kinderferienheime für Vorschulkinder? Sollte eine Familienabgabe seitens der Produktionsfirmen zur Bezuschussung von Betreuungskosten eingeführt werden, damit Alleinerziehende nicht nur arbeiten sondern auch Geld verdienen können?

Yes, let’s talk about money. Nicht über das Geld, das solche Maßnahmen kosten würden, sondern das Geld, das Filmschaffende verdienen. Satzer (2007) ermittelte für 2006 ein durchschnittliches Bruttojahresentgelt von 38.878 € für männliche, und von 30.119 € für weibliche Filmschaffende. Die Männer verdienen – laut dieser nichtrepräsentativen Umfrage – also 29 % mehr als die Filmfrauen. Diese Gender Pay Gap bestätigen auch Bührmann / Dierschke in ihrer Studie zum ALG I-Bezug von Film – und Fernsehschaffenden 2012. Woran liegt das? Werden frauentypische Gewerke schlechter bezahlt? Handeln Frauen individuell schlechtere Verträge aus? Können Frauen – vielleicht wegen der Familie – nur in weniger Produktionen im Jahr arbeiten? Würden angesichts dieser Zahlen Teilzeitgehälter überhaupt ausreichen, um über das Hartz IV-Niveau hinauszukommen?

Und vor der Kamera? Nach der Untersuchung von Bührmann u.a. (2010) hatten 72 % der Frauen und 64,7 % der Männer 2009 ein Bruttojahreseinkommen von weniger als 30.240 € (aus Film-, Theater- und Synchronarbeit usw). Es folgt eine Klassifizierung in in 5000 Euro Schritten, diese ist aber leider nicht nach Geschlechtern aufgeschlüsselt. Die Studie liefert einen weiteren Hinweis auf die schlechtere Situation von Schauspielerinnen: So können 18,5 % der Männer aber 25,7 % der Frauen ihren Lebensunterhalt nicht vom Schauspielen bestreiten.

In Deutschland haben 20 % der Frauen zwischen 40 bis 44 keine Kinder. Wie sieht dieser Wert in der Filmbranche aus, vielleicht sogar differenziert nach Tätigkeitesbereichen? Ist er ähnlich, oder deutlich höher? Wie viele Schauspieler/innen, wieviele Filmschaffende entscheiden sich bewusst gegen Kinder, und inwieweit hängt das mit der Filmarbeit zusammen? Da stehen noch differenzierte Untersuchungen aus. Wer wird diese in Auftrag geben?

Eine andere Frage in Bezug auf die Film- und Fernsehbranche und Mütter ist, wie (berufstätige) Mütter in deutschen Fernsehen dargestellt werden.
In einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ bemerkte Facebook-Chefin Sheryl Sandberg, dass Männer mehrere Attribute bekommen, also Väter UND Experten, Politiker UND Autoren sind, während Frauen entweder gute Mütter ODER respektierte Expertinnen sein können, aber nicht beides zugleich. „Bricht man das auf eine alltägliche Szene im Fernsehen herunter, ist die arbeitende Mutter stets Quell von Problemen, von Stress und Hysterie.“ (Heide Aichinger: „Sheryl Sandberg kämpft gegen Stereotype.“ der standard 2.4.2014)
Aber das ist ein Thema für einen anderen Tag.

Dieser Text erscheint in leicht veränderter Form im Blog SchspIN

Quellen (Auszug):

Rolf Satzer: „Ausgeleuchtet – Vom Arbeiten und Leben in der Filmindustrie“. 2007. Auf Initiative des ver.di-Projekts connexx-av und des BundesFilmVerbands. 871 Teilnehmerinnen (33,6 % Frauen, 66,4 % Männer) .

Andrea D. Bührmann, Nina Wild, Marko Heyse, Thomas Dierschke: „Viel Ehre, aber kaum Verdienst – Erhebung zur Arbeits- und Lebenssituation von Schauspielerinnen und Schauspielern in Deutschland.“ 2010. Auf Initiative des BFFS. 751 Teilnehmer/innen (47,7 % Frauen, 52,3 % Männer)

Andrea D. Bührmann / Thomas Dierschke: „Abgedreht und abgelehnt – Studienergebnisse zum ALG I-Bezug von Film – und Fernsehschaffenden. 2012. Auf Initiative des BundesFilmVerbands in ver.di. 375 Teilnehmer/innen (43,5 % Frauen, 56,6 % Männer).

Statistisches Bundesamt: Geburtentrends und Familiensituation in Deutschland. 2012

Matthias Keller / Thomas Haustein: „Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ergebnisse des Mikrozensus 2012.“ Statistisches Bundesamt, Wirtschaft und Statistik. 2013

Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände e.V.: „Status Bericht 2013 – Umfrage zur aktuellen Arbeitssituation der einzelnen Gewerke im Filmgeschäft“. Überarbeitete Fassung vom 13.02.2014. 1.543 Teilnehmer/innen (das Geschlecht wurde nicht erfasst)

Statistisches Bundesamt: Öffentliche Sozialleistungen. Statistik zum Elterngeld
Beendete Leistungsbezüge für im Jahr 2011 geborene Kinder. 2013

2 Kommentare
  1. Damien Piller sagte:

    An interesting discussion is worth comment. There’s no doubt that
    that you ought to write more about this issue, it might not be a taboo matter but usually
    people do not talk about such subjects. To the next!
    Many thanks!!

  2. filmschaffender sagte:

    out-takes schrieb:

    > „Das Verhandlungsergebnis sieht für den Manteltarifvertrag vor, dass die maximale Arbeitszeit von 12 Stunden nun an deutlich weniger Drehtagen auf 13 Stunden pro Tag verlängert werden kann, bei Fernseh-Produktionen künftig nur noch an 40 Prozent und bei Kinoproduktionen an 80 Prozent der Drehtage. Zudem verlängern sich die Pausenzeiten, denn die Hauptpause wird von 30 auf 45 Minuten verlängert und die zweite Pause bei langen Arbeitszeiten auf eine weitere halbe Stunde, die insgesamt nicht zur Arbeitszeit zählen.“ <

    Nach meiner Beobachtung erlangt der Tarifvertrag bei der überwiegenden Mehrheit der Filmproduktionen und einer noch größeren Mehrheit der Filmschaffenden keine juristische Gültigkeit. Deshalb gilt der Tarifvertrag überwiegend nicht.

    Es gilt also meist das Arbeitszeitgesetz. Dort lese ich:

    "Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden."

    "… darf abgewichen werden bei vorübergehenden Arbeiten in Notfällen und in außergewöhnlichen Fällen, die unabhängig vom Willen der Betroffenen eintreten und deren Folgen nicht auf andere Weise zu beseitigen sind, besonders wenn Rohstoffe oder Lebensmittel zu verderben oder Arbeitsergebnisse zu mißlingen drohen."

    "… darf die Arbeitszeit 48 Stunden wöchentlich im Durchschnitt von sechs Kalendermonaten oder 24 Wochen nicht überschreiten."

    Bei Einhaltung des Tarifvertrages (also Manteltarif wie Mindestgage) darf die gesetzliche Regelung durch die Tarifregelungen zur Arbeitszeit ersetzt werden, wenn – und diese Bestimmung ist wider aus dem Arebeitszeitgesetz:

    "In einem Tarifvertrag oder auf Grund eines Tarifvertrags in einer Betriebs- oder Dienstvereinbarung kann zugelassen werden … die Arbeitszeit über zehn Stunden werktäglich hinaus zu verlängern, wenn in die Arbeitszeit regelmäßig und in erheblichem Umfang Arbeitsbereitschaft oder Bereitschaftsdienst fällt"

    Es gibt einige Gewerke am Set, die systematisch bei fast allen Filmen so gut wie *nie*, und schon gar nicht regelmäßig in erheblichem Umfang Bereitschaftsdienst haben. Diese Filmschaffenden haben aber deswegen nicht früher Feierabend. Streng genommen dürften es auch mit Tarif keinen Arbeitstag über 10 Stunden geben!

    An 80 % der Arbeitstage 13 Stunden. Das feiert die Gewerkschaft als Fortschritt. Aus meiner Sicht erübrigt sich da ein weiterer Kommentar.

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