Die FSK wird bunt!

"zugegeben, etwas unscharf, aber die FSK könnte dem ja Profil verleihen", so Sabine Bernardi zum symbolischen Geschenk "FSK 14"

Ich – Regisseurin und Autorin von „Romeos“ – habe die Begründung des FSK-Urteils am 25.11.11 erhalten und es kurz darauf öffentlich gemacht. Gleichzeitig habe ich die FSK um eine Stellungnahme zu diesem zutiefst diskrimierenden Urteil gebeten. Noch ohne Antwort. Ich möchte klare Worte benutzen – die FSK Begründung ist eine Frechheit. Sie ist  beleidigend, verletzend und aufs schärfste zu kritisieren. Ich schließe mich dabei vollständig der Argumentation des LSVD (Lesben- und Schwulenverband Deutschland) an, der sofort nach Bekanntgabe Beschwerde bei der FSK eingereicht hat. Die Beurteilung der FSK hat mich erstmal sprachlos gemacht – als Regisseurin des Films, vor allem aber als Mensch.

 

Inzwischen habe ich meine Sprache wiedergefunden und möchte ergänzend zur Stellungnahme des LSVD einen Offenen Brief an die FSK richten:

An die Geschäftsführung der FSK Frau von Wahlert und Herr Poßmann sowie die Vertreter der OLJB (Obersten Landesjugendbehörde) bei der FSK,

als Geschäftsführende der FSK fordere ich Sie zu einer überfälligen Stellungnahme bezüglich der FSK Begründung zu „Romeos“ auf und bitte Sie entschieden, entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Ich setzte die Öffentlichkeit ins Cc:
Ich fordere Sie auf

  1. zur Positionierung Ihrerseits hinsichtlich der Diskrimierung seitens der FSK
  2. zu einer Offenlegung der verantwortlichen GremiumsteilnehmerInnen und deren sofortige Entbindung von jeder weiteren bewertenden Gremiumsarbeit im Hause der FSK
  3. Datenschutz…jaja.
  4. gleichzeitig fordere ich die verantwortlichen GremiumsteilnehmerInnen auf, Ihre Identität öffentlich zu machen – nennen wir es ruhig: sich zu outen! (ja, ein Outing kann manchmal sehr unangenehm sein)
  5. illustrierend zu Punkt 2-4 möchte ich eine Figur aus meinem eigenen Film zitieren: „So Leuten muss man die Macht entziehen“.
  6. ab sofort müssen für alle weiteren Bewertungsgremien zum Jugendschutz VertreterInnen aus der GLBT-Jugendarbeit angefragt und vertreten sein. Es geht darum, Ihrer verzerrten Wahrnehmung der Realität kompetent und  konstruktiv etwas entgegenzusetzen.
  7. eine sofortige Überprüfung des FSK-Urteils zu „Romeos“! (kostenfrei bzw. vorherige Klärung der Kosten)

Ihre beleidigende Beurteilung läßt jedes Urteilsvermögen vermissen, es ruiniert Ihre Glaubwürdigkeit und – bringt Sie bei einer Neubewertung in die Klemme. Merken Sie das? Entscheiden Sie erneut auf FSK 16, werden Sie eine andere Begründung liefern – was ist die wert? Ich sage es Ihnen: nichts – für mich jedenfalls nichts. Entscheiden Sie nun doch für eine FSK 12, werden Sie viele andere und mit Sicherheit die Kirchen gegen sich aufbringen. Ob Sie sich das trauen?

Es geht hier nicht mehr nur um das Anfechten und Neubewerten eines Urteils, merken Sie das? Es geht darum, die homophobe und damit menschenfeindliche Haltung (feindlich gegenüber Menschen egal welcher sexuellen Ausrichtung und Identität) glaubhaft aus Ihrem Haus zu treiben. Sie sind am Zuge!

Wie entscheiden Sie? 12 oder 16? Schwarz oder Weiß.

Generell möchte ich Ihnen nun ebenfalls eine sehr verwegene Anregung mit in die Waagschale werfen. Achtung: tragen Sie der gesellschaftlichen Realität Rechnung und führen Sie die FSK 14 ein. Zugegeben, ein extremer Vorschlag, weil es unglaublicher Anstrengungen bedürfte: nicht nur die GremiumsteilnehmerInnen müssten sich dann in ihren Bewertungen gedanklich feiner justieren, es würde auch einen neuen Aufkleber erfordern. Symbolisch schenke ich Ihnen deshalb hiermit (wie oben) eine Plakette – „FSK ab 14“. Zugegeben noch etwas unscharf, aber Sie könnten dem Profil verleihen. Wäre auch änderbar auf 13. Ich habe überlegt zwischen rosa und pink. Will aber niemanden überfordern. Orange finde ich auch ganz hübsch, eingefügt in die Plakettenriege würde es das FSK Farbspektrum sicherlich bereichern. Ein bißchen könnte das Gesamtbild dann allerdings an einen Regenbogen erinnern. Aber nein, keine Angst, das Etikett gayfriendly schenke ich Ihnen noch lange nicht.  Da müssen Sie erst beweisen, dass Sie das verdient haben. Das sind Sie schuldig.

Verstehen Sie das? Das sind Sie dieser Gesellschaft schuldig.

Denn unsere Gesellschaft hat mehr Farben als schwarz oder weiß. Sie ist sogar bunt. Sie ist vielfältig. Diese diskrimierende Begründung ist keine Sache, die man einfach unter „Fehlurteil“ verbuchen kann und vom Tisch wischt. Ich fordere Sie hiermit zum ehrlichen Dialog auf, um auf diese erschreckende Homophobie in Ihrem Hause zu reagieren und Dinge konstruktiv im Sinne ALLER Jugendlichen zu verändern. Wenn Sie das nicht tun, spreche ich Ihnen die Kompetenz zur Jugendarbeit und Medienbildung ab. Sie sind nun an der Reihe.

Verstehen Sie das? Frau von Wahlert, Herr Poßmann und die Vertreter der OLJB, Sie als Geschäftsführende der FSK stehen in der Verantwortung! Reagieren Sie!  Machen Sie die FSK analog zur gesellschaftlichen Realität bunt. Nehmen Sie mein Geschenk an.

Sabine Bernardi.


Sabine Bernardi
, aufgewachsen in München und Bozen, studierte Filmregie an der ifs – internationale filmschule köln. Zu ihren Dozenten gehörten Dominik Graf, M.K. Lewis und Helga Reidemeister u.a. Bereits vor dem Studium sammelte sie mehrere Jahre Erfahrungen als Regieassistenz für Kino, TV-Movies und Serienproduktionen für ARD, ZDF und RTL sowie an den Schauspielhäusern Hamburg und Köln. Seit dem Abschluss an der ifs im Jahr 2005 ist sie als freie Autorin und Regisseurin für Spielfilm, Doku und Hörfunk sowie als Realisatorin für Daily-Formate für VOX tätig. Neben der Arbeit als Regisseurin außerdem tätig als freie Dozentin für Filmschauspiel und Kameratraining u.a. an der Arturo Schauspielschule, Theaterakademie und ifs – internationale filmschule köln, sowie am Medienprojekt Wuppertal mit der Leitung diverser Filmworkshops in der Jugend- und Erwachsenenbildung.

Anmerkung der Redaktion:
Zum bundesweiten Kinostart von Romeos am 08. Dezember erscheint hier ein ausführliches Interview (cn-klappe) mit der Regisseurin Sabine Bernardi und der Casting-Directorin Iris Baumüller (Die Besetzer).

Die Entscheidung der FSK wird aktuell von Verbänden, dem ZDF und weiteren Institutionen massiv hinterfragt. Es sollen wohl schon Schritte zu einer Anfechtung eingeleitet worden sein. Die FSK-Begründung hier nochmal als Link!

25 Kommentare
  1. Theresa Zollern sagte:

    Ist ja schon ein alter Thread, aber mir scheint einmal mehr die Frage angebracht, wer es wohl angesichts von Youporn und seiner „Ein-Klick-Technik“ ist, der die FSK noch finanziert. Wenn ich überhaupt daran glauben würde, dass Gezeigtes, Gesagtes, Geschriebenes einen schlechten Einfluss auf Kinder und Jugendliche haben könnte, würde ich die Indizierung noch eben so akzeptieren, unter Umständen auch noch FSK 6. Aber die Diskussion über FSK 12 oder FSK 16 oder FSK 14 ist so erregend wie ein HD-SloMo-Clip davon, wie sich wer einen Pickel ausdrückt. Der Unterschied ist, dass die FSK von den Kinogängern finanziert wird.

    Eine Bemerkung erlaube ich mir aber noch @Liliane, auch wenn sie nicht wirklich zu diesem Thema gehört: doch, doch, Schwule können weh tun, sehr wohl auch physisch. Ich hab’s am eigenen Leib erfahren. Und nein, ich wollte niemandem wen ausspannen. Ich war nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Für Lesben gilt das auch. Wie für jeden anderen Menschen. Anderssein macht nicht besser oder schützenswerter.

    LG
    Tessa (durch und durch Lesbe)

  2. Alex sagte:

    Freudige Neuigkeiten:
    „Romeos“ wurde in der Berufungssitzung auf FSK 12 heruntergestuft!

  3. Pauledo sagte:

    Viel eher würde mich mal interessieren, ob es Berichte über eine Verflechtung von wirtschaftlichen Interessen und der FSK Einstufung gibt.
    Siehe die Harry Potter Filme, die bei einer FSK 16 Einstufung sicherlich 30% ihrer Zuschauer verlieren würden aber sicher nicht ab 12 geeignet sind.
    Hat da jemand Infos drüber? Fernab von Verschwörungstheorien?
    LG

  4. Frank sagte:

    Hier eine kleine Kostprobe, womit die FSK unsere kleinen 12-jährigen gerne medial konfrontiert sieht bzw., was aus deren Sicht offensichtlich als „normal“ gilt:
    Die „FSK 12“-Begründung zu „Hangover 2“:
    Hangover 2, USA 2011
    „Komödie über drei Freunde um die 40, die aufgrund unbeabsichtigten Drogenkonsums die Orientierung verlieren, durch Bangkok irren und viele verrückte Dinge erleben. Handlung wie Inszenierung bergen zahlreiche schrille und derbe Elemente, auch die Sprache der Hauptfiguren ist streckenweise vulgär und sexistisch. Prostitution und der Gebrauch von Drogen werden eher beiläufig und humorvoll gezeigt und nicht problematisiert. Dennoch ist für Jugendliche ab 12 Jahren keine desorientierende Wirkung zu befürchten, da die Protagonisten kaum zur Identifizierung einladen und ihre Abenteuer wie die ganze Filmwelt fern der Lebensrealität Jugendlicher sind. Zudem sind 12jährige aufgrund ihrer Medienerfahrung in der Lage, die Überzeichnungen und ironischen Brechungen des Films zu verstehen und einzuordnen. Für emotionale Entlastung sorgt insbesondere das klare und ausgespielte Happy End.“
    FSK ab 12 freigegeben, feiertagsfrei

  5. Elmira Rafizadeh sagte:

    Liebe Leser,

    es ist schön, dass Sie alle die Diskussion so eifrig verfolgen.
    Unser Ziel mit outtakes ist im Allgemeinen eine Plattform zu schaffen, wo offene und konstruktive Dialoge geführt werden können. Dass wir eine Zusammenführung der Branche aus allen Richtungen erzielen und zum Austausch einladen. Vielleicht auch Denkanstöße bieten oder verschiedene Argumente aufzeigen.

    Seine Meinung kann und sollte hier jeder äussern dürfen. Aber ich bitte jeden nochmal eindringlich nicht persönlich und untergriffig zu werden! Momentan gerät diese Unterhaltung aus meiner Sicht in eine Richtung, die sich nur noch gegen Einzelne Personen richtet und gar nicht mehr das ursprüngliche Thema: Die „FSK-Entscheidung“ behandelt.
    Auch einzelne Kommentatoren und ihre Aussagen zu sezieren, um angeblich „psychische Störungen“ zu diagnostizieren oder ähnliche Atteste auszustellen, wer und warum demokratisch-nicht demokratisch, tolerant-intolerant ist und dergleichen halte ich nicht für Ziel-förderlich. „Meine Meinung“ 🙂

    Auch ich möchte mich bei allen für meine manchmal hitzig-emotionalen Kurzschlussreaktionen entschuldigen!

    Auf meiner Facebook-Seite wird über diesen Blog samt der Kommentare aktuell auch rege diskutiert.

    Einige Auszüge möchte ich euch nicht vorenthalten:

    „Ist es denn inkorrekt, dass jeder einzelne eine Meinung hat, die grundsätzlich für ihn selber die Wahrheit darstellt? Es ist doch so, dass sein Weltbild einfach nicht zu unserem passt. Deswegen muss doch nicht versucht werden diese Meinung zu werten, geschweige denn deswegen gelyncht zu werden 😉 es gibt nicht die allgemein gültige RICHTIGE Sicht der Dinge.“

    „Ich kann eine Meinung zu einer Meinung haben und G’tt sei Dank kann mir das niemand verbieten, oder? Und wenn Sven eine Meinung hat, bringt es nichts, diese Meinung zu verteufeln und/oder entsetzt darüber zu sein – es bringt nichts, weil er seine Meinung nicht ändern wird, wenn man ihn als „unnormal“ hinstellt. Ich finde, es wäre wichtiger, mal zu hinterfragen, wie er zu dieser Ansicht kommt, oder? Danach hat ihn nämlich niemand gefragt.“

    „Es geht nicht um Akzeptanz von unterschiedlichen Weltbildern sondern um Ursachen, warum jemand eine scheinbar diskriminierende Meinung hat und darum, wie man sich damit auseinandersetzt, oder?“

    „Natürlich muss man sofort gegen jede Diskriminierung vorgehen. Aber jemanden zu diskriminieren, der schlichtweg eine andere Rezeption hat, das fällt auf den zurück, der da beschimpft. (…)
    Das ist genau der Mechanismus, der Gutes meint und Böses schafft – weil er letztlich Radikalismus befördert, wenn jemand seine Meinung „normal“ nicht mehr aussprechen darf.“

    „Fand das hier übrigens eine äusserst lehrreiche Diskussion, denn ich wäre auch jemand der entsetzt auf solche Kommentare reagiert und freue mich dass man mir hier bewusst macht, dass ich mich damit eigentlich genau in das gleiche Beet der Intoleranz setze. Übrigens frage ich mich wer oder was eigentlich auf unserer Welt mal festgelegt hat was „normal“ ist? Ich bin froh dass unsere Welt so vielfältig und spannend ist und wir eben nicht alle gleich „genormt“ sind!“

    In diesem Sinne liebe Leser: Eure Meinung und eure Gedanken sind immer willkommen! Aber bleibt bitte respektvoll im Umgang miteinander und lasst uns versuchen nun wieder beim Kernthema zu bleiben!

    Daher hier ein neuer Anstoß:

    Ich finde nämlich, dass eine Erweiterung der FSK in „FSK 14“ durchaus überfällig wäre. Die Spanne zwischen 12 und 16 ist schon immens, wenn man bedenkt wie viel Entwicklung in dieser Zeit passiert.
    Übrigens gab es laut einem aktuellen taz-Artikel bereits eine Entschuldigung:

    „(…)Die FSK selbst scheint angesichts der heftigen Proteste derzeit in Schockstarre. Bis dahin versucht Geschäftsführerin Christiane von Wahlert die Wogen zu glätten. „Wir entschuldigen uns in aller Form für die diskriminierenden Formulierungen“, sagte sie der taz. Wie es dazu kam, konnte sie allerdings nicht erklären.“

    Ganzer Artikel: http://taz.de/Umstrittene-Alterseinstufung-der-FSK/!83136/

  6. Justus sagte:

    1. Der offene Brief von Frau Bernadi ist nicht einfach nur Ausdruck von Empörung oder Wut – er ist ein Transkript der Assoziationen eines Menschen mit psychischer Störung. Für Fachleute im Bereich der Persönlichkeitsstörungen ist das leicht zu erkennen.

    2. Symptomatisch für die Ignoranz und affektive Inkontinenz vieler Kommentatoren hier, bringt es Guido Renner zum vorläufigen Höhepunkt der Kommentare, wenn er in zwei Sätzen aufeinander folgen lässt:
    – „einer demokratischen, emanzipierten, freidenkenden, intelligenten,… Gesellschaft der Dichter und Denker“
    – „Daß die Kirche Kinder fickt und damit Jahrhunderte lang durchkommt“

    Ich fürchte, dass mit Herrn Renner hier viele der Kommentatoren weder demokratisch, noch emanzipiert, freidenkend oder intelligent sind. Dieser selbstverliebte, satte, wohlfeile und zugleich so geifernde Furor erinnert mich an dunkle Zeiten

  7. Guido Renner sagte:

    Meinen ersten Kommentar habe ich bereits abgegeben.
    Interessant, verwirrend, beängstigend, lachhaft, lächerlich, peinlich, erschütternd,… finde ich nun, daß überhaupt in einer demokratischen, emanzipierten, freidenkenden, intelligenten,… Gesellschaft der Dichter und Denker eine solche Diskussion stattfindet.
    Daß die Kirche Kinder fickt und damit Jahrhunderte lang durchkommt, ist fast nicht verwunderlich. Daß es immer noch Menschen gibt, die an das glauben, was die Kirche in derart unchristlicher Art sagt, ist genauso unfassbar.

  8. Lotte sagte:

    also ehrlich!

    mit diesem polemischen „draufgehaue“ machen die letzten kommentatoren doch nichts anderes, als dass, was sie sven vorwerfen: alles über einen kamm scheren und anderen vorschreiben wollen, wie sie zu denken haben. das nervt.

    dieses ewige hinterherhecheln, welche ungerechtigkeit man jetzt wieder rächen kann, scheint in deutschland volkssport geworden zu sein.

    ich bin nicht homophob, mir ist egal, wer wen wann gern hat, aber mich nerven diese ewigen aufschreie der political correctness auch ganz gewaltig.

    über schwierige dinge muss gesprochen werden, ganz klar!

    aber:
    diese themen dürfen nicht dazu missbraucht werden, um mal wieder den ach so altruistischen „wutbürger“ spielen zu dürfen, denn damit wird doch auf dauer die situation aufrecht erhalten, dass der sogenannte „anders seiende“ eine ewige sonderstellung im leben einnimmt. somit wird genau das gegenteil dessen bewirkt, was wünschenswert wäre:
    die erkenntis zu erlangen und zu leben, dass wir am ende doch alle gleich sind.

  9. Liliane sagte:

    sehr geehrter herr sven!!!

    mir dreht sich grad wirklich der magen um: ich dachte immer film ist ein medium für kunst, freiheit, liebe, kreativität, TOLERANZ, mut, integration, globale zuammenführung, aufklärung,…

    dass sie „anders-gesinnte“ menschen wie homosexuelle als „anormal“ bezeichnen, ist auch leider ein beweis dafür, dass es immer menschen wie sie geben wird, die anders-sein in der gesellschaft nicht akzeptieren wollen, weil es ihrer weltordnung von schwarz oder weiß nicht entspricht.

    es gibt nunmal katholische, jüdische, schwarze, homosexuelle, behinderte, asiatische, dicke, dünne, alte, weiße, protestantische, heterosexuelle, swinger-affine, budhistische, grüne, gelbe, atheistische,… und sonstwas für menschen!!!
    welcher kategorie gehören sie denn an? sollen alle ausgerottet werden, damit NUR IHRE übrig bleibt??? und wer legt überhaupt fest, dass ihre die „richtige“ in dieser welt ist? JEDER mensch hat doch seinen persönlichen glauben, seine individuellen neigungen, sein geschlecht, seine sexuelle ausrichtung… u.s.w.
    sie können doch nicht ernsthaft einheitliche formationen der menschheit erwarten? dieser ansatz ist ja 1945 gottseidank gescheitert und auch völlig utopisch, da wir eine bunte große welt sind, die sich nicht in eine einzige einbahnstrasse lenken lassen wird.

    tut ein homosexueller mensch irgend jemandem weh? NEIN
    stiftet er/sie irgendwie gewalt an? NEIN
    werden menschen verletzt? NEIN
    NEIN NEIN und nochmal NEIN!!!

    es geht um die schönste und friedlichste form des menschlichen zusammenlebens: LIEBE und die natürlichste sache der welt: Sex.

    wie man ausgerechnet keine toleranz dieser friedvollen personenkreise gegenüber haben kann, ist mir zutiefst schleierhaft….

  10. Daniel Anderson sagte:

    @ Sven Ich muss nicht Deiner Meinung sein und bin es auch nicht, aber es würde mich schon interessieren, woraus sich Deine Meinung speist. Für eine Antwort bin ich dankbar.

  11. Alex sagte:

    Bzw. findest du entsprechend deiner Aussage also, dass Homosexualität eine Krankheit ist?!

    Herrje…

  12. Alexia von Wismar sagte:

    Lieber Sven,

    in welchem Zeitalter lebst du bitte?
    Ich bin peinlich berührt über deine Ausage.

    Meinungsfreiheit lasse ich hier nicht gelten,
    weil dein Kommentar kein Argument aufweist!

    Man bin ich WÜTEND!!!

  13. Alex sagte:

    @Sven

    Sven, war das jetzt ein Witz oder hast du dich soeben „geoutet“ (und zwar als intolerant und diskriminierend)?

  14. Sven sagte:

    Ich verstehe nicht, was an der Begründung diskriminierend sein soll. Allein die Thematik rechtfertig m.E. ein FSK16. Mir persönlich hängt es schon lange zum Hals raus, wie unseren Kindern permanent medial eingetrichtert wird, Homosexualität sei „normal“.

  15. Liliane sagte:

    verstehe ich nicht?!

    der link führt zu einem blog, „mädchenmannschaft“, wo eine autorin „nadine“ sich gleichermaßen über die fsk entscheidung ärgert.

    wo soll da die
    „ausführlichere Begründung, warum ich Romeos für transphob halte“ sein???

    ich glaub, da wird irgend etwas verwechselst! die zitate mit extrem transphoben und homophoben argumentationen stammen NICHT von der romeos-regisseurin, sondern von der fsk.

    oder wovon ist jetzt hier die rede? also der film ist ja wohl alles andere als „transhop“!!! das ist ja völlig absurd! das wär ja so als würde man behaupten, „Terminator“ wär ne liebeskomödie.

  16. Elmira Rafizadeh sagte:

    Lieber Kim S.,

    Am besten den Film erst sehen und dann urteilen. Die Verfilmung setzt sich sehr schön und bestens recherchiert mit diesen Fragen auseinander! Im übrigen wurde die Regisseurin in der Vorbereitung durch entsprechende Institutionen, “betroffene” Personenkreise und Verbände unterstützt und beraten. Und Soweit ich die Resonanzen aller möglichen Menschen wahrgenommen habe, ist die Thematik sehr einfühlsam und treffend im Film erzählt worden. In ganzer Linie also eher ein Beitrag DAFÜR, Vorurteile abzuschaffen sowie für gesellschaftliche Aufklärung und Anerkennung zu sorgen, ganz gleich ob homo- hetero- Inter- Trans- oder sonstwie sexuell… Denn es geht um das Leben in der Gesellschaft miteinander, in der gesamten Vielfalt.

    Es ist daher schade, dass Ihre Kritik sich hier ausschließlich an die Regisseurin richtet, die sich mit ganzer Kraft für eine Integration einsetzt. Und das ist hier das eigentliche Thema: die Entscheidung der FSK, die unter 16 jährigen nicht zumuten will, sich in der „sexuellen Orientierungsphase“ zu „desorientieren“.

    Ich denke, es geht also in erster Linie darum, auf die Existenz dieser „Problematik“ überhaupt hinzuweisen und das Thema nicht an den Rand der Gesellschaft zu schieben, wie es auch mit den „Betroffenen“ im Alltag oftmals geschieht.

    Der Film hat am 08. Dezember Kinostart. Es wäre schön, wenn Sie danach einen anderen Eindruck gewinnen.
    Übrigens lief „Romeos“ schon auf über 60 Filmfestivals national wie auch international und wurde vielfach ausgezeichnet, darunter auch von zahlreichen Queer-Festivals.
    Auswahl: http://www.pro-fun.de/php/detail.php?film_id=305&section=kino&release_id=13

    Beste Grüße.

  17. Kim Schicklang sagte:

    Lieber Til,

    „Ich denke die Regisseurin meint hier mit “als Mädchen geboren” das biologische Geschlecht (sex), nicht das soziale (gender).“

    Bis heute verweigern Menschen, die gender lieber verwenden als sex und gender als wichtiger erachten als sex, warum sie denn dann

    a) sex (dem „biologischen“ Geschlecht) eine so grosse Bedeutung beimessen (und das dann auch noch extra erwähnen müssen…. „Du übrigens biologisch ist derjenige dies und das“… ach ja?)
    und
    b) sex auf wenige Merkmale reduzieren, obwohl sexuelle (geschlechtliche) Variationen keine Seltenheit in der Natur sind und diese Reduktion so gar nicht gemacht werden kann bzw. nur dann möglich ist, wenn Geschlechterklischees nicht hinterfragt bzw. einfach hingenommen werden.

    Im übrigen möchte ich daran erinnern, dass Transsexualität kein Gender-Thema ist. Transgender ist das Ding mit dem „gender“ im Wort. Transsexualität ist eine Bezeichnung die Magnus Hirschfeld 1923 erfand und „Entgegengeschlechtlichkeit“ bedeutet. Wer Geschlechtliche Abweichungen als Produkt der Phantasie erachtet und meint, diese seien lediglich Ausdruck von sozialen Einflüssen glaubt wohl auch, dass homosexuelle Menschen heterosexuell geboren sind, und nur auf Grund ihrer Umwelt so geworden sind, wie sie sind. Nicht wirklich, wie lang sich solche Klischees halten können…

  18. Til Schindler sagte:

    @Kim Schicklang: Ich denke die Regisseurin meint hier mit „als Mädchen geboren“ das biologische Geschlecht (sex), nicht das soziale (gender).

  19. Kim Schicklang sagte:

    Liebe Sabine Bernardi,

    zu den Klischees über transsexuelle Menschen gehört, sie als „geschlechtsumgewandelte“ Menschen darzustellen und beispielsweise zu behaupten, transsexuelle Männer wären „als Mädchen geboren“ worden. Sie schreiben auf ihrer Website:

    „…da Lukas eigentlich als Mädchen geboren wurde und sich nun als Transmann im Wechsel der Geschlechter befindet.“

    Viele transsexuelle Menschen wehren sich gegen solche Klischees. (Ein homosexueller Mensch ist ja auch nicht hetereosexuell geboren, Frau Bernarndi… oder?)

    Nur von wegen der Anerkennung von geschlechtlicher Vielfalt, und so. Und wer im Glaushaus sitzt…

    Mit freundlichen Grüssen,

    Kim Schicklang

  20. Hardi Sturm sagte:

    Die Begründung der FSK kommt aus einem anderen Jahrhundert. Schon in der Wortwahl. Peinlich! Ich kenne den Film und halte ihn gerade für die Erweiterung des Horizontes Heranwachsender für wichtig. Der Film öffnet den Kopf. Den Brief von Sabine Bernadi hätte ich mir sachlicher gewünscht. Obgleich ich in der Sache zustimme.

  21. Wolfgang Tröscher sagte:

    Es war schon immer suspekt, wenn sich jemand oder eine Institution als moralischer Sittenwächter aufspielt, aber die Begründung für die FSK-Freigabe von „Romeos“ ist schlicht eine Frechheit.

  22. Julia Beerhold (BFFS Vorstand) sagte:

    Liebe Freiwillige Selbstkontrolle!

    Danke für diese total nachvollziehbare Begründung.

    Ich gebe es mal mit meinen Worten wieder:
    Wenn ich unter 16 bin und den Film gucke, werde ich schwul.

    Das leuchtet mir natürlich ein.
    Jetzt aber meine Frage:
    Wenn ich unter 16 bin und einen Film mit Will Smith gucke, werde ich dann schwarz?

    Ratlos:
    Julia Beerhold
    (2.12.1953, Bayrischer Wald, letzte Tanne rechts)

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